25. März 2005
woanders: Der Weg ist das Ziel

Phnom Penh - Sihanoukville
Nachdem unsere Bahnfahrt von der Hauptstadt an die Kueste ja flach viel (wir wissen immer noch nicht, warum die Verbindung eingestellt wurde) stellten wir ganz flexibel auf den AC-Bus auf dem Superhighway (so ne Art Kieler Strasse Kambodschas) um. Und verdammt: keine Probleme! Mit Moped zum ZOB, vom freundlichen Angestellten darauf hingewiesen, dass dies NICHT unser Bus ist und nach kurzer Platzsuche ungestoert 3.5 Stunden bei angenehmen Tmperaturen gefahren - kein Motor- oder AirConditionschaden, keine riskanten Ueberholmanoever - nichts! Selbst in Sihanoukville-ZOB erwartete uns nur eine handvoll Moped-Guesthouse-Koberer - war das noch unser Kambodscha? Selbst das Guesthouse war vollkommen okay! BOOOOORING!!!!

Sihanoukville - Trat
Wir wollen also Kambodscha ueber den Seeweg verlassen! Schon der Weg zum Hafen gestaltet sich als problembehafteter als der gesamte Hinweg nach Sihanoukville, wollen doch die Mopedfahrer 10 $ von uns, wobei man erwaehnen sollte, dass der Transport vom ZOB zum Guesthouse bei Ankunft 2 $ gekostet hat. Auf 7 runtergehandelt und am gottverlassenen Hafen zwei Stunden Restzeit vertrieben.
Rein ins Speedboot. Stargast: ein Rene Weller-Doubel! Natuerlich unter Deck, denn a) ist dort AirCondition und b) ist oben das Gepaeck drauf - da verzichten wir auch auf Fahrtwind und Sonne! Dafuer begehen wir den fatalen Fehler und setzen uns diekt unter den Lautsprecher. Es folgen vier Stunden kambodschanischer Karaoke, US-B-Movie-Actionfilm und -immerhin- Bruce Lee (Die Todeskralle - mit englischem Untertitel).
In Koh Kong, unserer Umsteigestation angekommen, tummelt sich das Koberervolk!!! Bereits einen Meter vor der Mole setzen sie todesmutig zum Sprung auf das Speedboot an, um die Gepaeckstuecke herunterzuladen und so ihre Chance auf einen weiterfuehrenden Tarnsport zu erhoehen. Ausgestiegen fuehlt man sich wie eine Handvoll Fischabfall, der einem ausgehungerten Schwarm Moewen vorgeworfen wird: Geschrei und Gezerre an allen Enden, Taschen, Klamotten. Fuer 3 $ zusammen per Moped an die Grenze, so der Deal. Dass sich die Fahrer nicht wirklich kennen und wir auch noch die 40 Bath fuer die privat finanzierte Strecke zahlen sollen, sagen uns die 2 Kollegen natuerlich nicht - das sorgt bei Ankunft doch fuer etwas heisses Blut, aber diesmal bleiben zwei Westeuropaer hart.
Grenzueverschreitung ohne Probleme, aber Kulturschock! Auf der thailaendischen Seite erwartet uns kein
a) bettelndes Kind
b) Verkaeufer
c) Moped-/Taxifahrer...
Wo sollen wir hin? Will uns denn niemand bescheissen? Also den anderen Backpackern hinterher und ein Sammeltaxi organisiert, dass beim Ueberholen nicht hupt, keine technischen Probleme hat, dessen AC funktioniert, nicht ueberladen ist, auf normalen Strassen faehrt, wo kein Muell am Wegesrand liegt - Kulturschock. Thailand ist uns naeher als seinem Nachbarn Kambodscha! Wir landen schliesslich in Trat, einem 15.000-Seelen-Kaff, von wo aus es morgen nach Koh Chang weiter gehen soll. Wird das wenigstens mal wieder eine spannende Fahrt???


PS: Raoul-Duke-Outfit ist das beste - ich wiederhole - DAS BESTE, was einem passieren kann! Bei 35 Grad und 15%-Steigung am Berg kann man beim Fahrradfahren im Ulle-Style das Brusthaartoupet freilegen, der Hut schuetzt einem vor dem endgueltigen Kollaps und die Sonenbrille wehrt 10% der Strandverkaeufer ab (signalisiert: hey Digga, hab schon eine!). Aprospros: das mit den Verkaeufern ist nicht so boese gemeint, aber eine Selbststudie von uns ermittelete 26 innerhalb von 90 Strandminuten - wie soll man da Rocco Schamonis "Dorfpunks" geniessen?
dialogannahme - 25. Mär, 16:45

nicht vergessen

werden sollte:
- die Fototapete im Buswartesaal Phnom Penh (Bergsee mit herbstlichem Ahornbaum)

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