19. November 2009
woanders: Luxus für die Ohren
Es ist Herbst 2009, es gibt immer noch Punkkonzerte gegen rechts oder für links, aber das Rauchverbot wird konsequent eingehalten. Selbst im „Backstage“-Bereich der alten Villa, wo die Mitglieder von Bierhass, Stoierfrei und zwei weiteren Bands über den GEMA-Formularen sitzen. Die Kreativität hält sich in Grenzen: Alle haben den Titel „Gema bierholn“ auf der Setlist und machen „Blasmusik“.
Die Bar im ehemaligen Kaminsaal listet immerhin zehn Cocktails auf. Nach Punkt eins, „Moisepisse“, hören wir auf zu lesen und verlangen Wodka pur. Drei Finger hoch im weißen Plastikbecher für einenOiro Euro, faire Preise, aber wie soll da die Solikasse klimpern? Zumal das Rudel Nietenpunks, das die Eingangshalle belagert, sich an mitgebrachten Getränken labt. Unwahrscheinlich, dass sie es noch bis zur Bühne schaffen. Zwischendrin wuseln drei Hunde, „ey, benimmt dich, Whopper!“, weist die Punkerin den einen zurecht. Auf Nachfrage erfahren wir, wie die beiden anderen heißen: Rollmops und Fotze.
Die aktuelle Band rumpelt vor sich hin, wie die Bands davor klingt sie, als hätte sie sich vor drei Wochen gegründet, aber bei der ersten Band stimmte das wenigstens. Luxus für die Ohren, wir haben vorgesorgt.
Aus Langeweile setze ich mich an den verwaisten Kassentresen, kontrolliere Stempel und helfe dem schon wieder schwer angeschlagenen Begleiter, seine Email korrekt aufzuschreiben. Nicht für die Sängerin der Band, sondern für ihre ebenfalls anwesende Mutter: Es ist Herbst 2009.
Die Bar im ehemaligen Kaminsaal listet immerhin zehn Cocktails auf. Nach Punkt eins, „Moisepisse“, hören wir auf zu lesen und verlangen Wodka pur. Drei Finger hoch im weißen Plastikbecher für einen
Die aktuelle Band rumpelt vor sich hin, wie die Bands davor klingt sie, als hätte sie sich vor drei Wochen gegründet, aber bei der ersten Band stimmte das wenigstens. Luxus für die Ohren, wir haben vorgesorgt.
Aus Langeweile setze ich mich an den verwaisten Kassentresen, kontrolliere Stempel und helfe dem schon wieder schwer angeschlagenen Begleiter, seine Email korrekt aufzuschreiben. Nicht für die Sängerin der Band, sondern für ihre ebenfalls anwesende Mutter: Es ist Herbst 2009.