12. März 2005
woanders: die schleuser von siem reap
"Red team, go!" 15 Leute greifen auf das Kommando des Guides ihre Rucksaecke und springt in den Bus. Wir sind noch nicht dran, auf unseren T-Shirts kleben zwei Stueck Gewebeband, die uns dem Team green/pink zuordnen. Wir sitzen im einem klimatisierten Imbiss gleich hinter der Grenze Thailand-Kambodscha. Drinnen laeuft Wrestling im Grossbildfernsehen, draussen tobt das Chaos. Hitze, Plastikmuell, Staub, Haendler mit ueberladenen Tuktuks, LKWs oder Handkarren, bettelnde Kinder. Unsere Guides selektieren noch ein paar Reisende, dann warten wir weiter. Dem Schleuserteam ausgeliefert.
Die dreihundert Kilometer von Bangkok zur Grenze haben wir noch komfortabel in einem Grossraumreisebus hinter uns gebracht. Das Getriebe am Ende, die AC war nur ein Heissluftgeblaese, an den Fenstern rosa Vorhaenge wie Feuerquallen. An der Grenze dann Umsteigen in einen Safaribus, zu Fuss durch die Grenze, Shuttle zur Wechselstube, bei dem der erste Guide Provision bekommt. Dann warten...
Unsere Gruppe ist dran. Rein in den Bus. Der Fahrer mit Tarnfarbenmuetze tritt abwechseln auf Gas und Hupe, seltener auch mal auf die Bremse. Unser Guide (Mallorcahelm, dadrueber Sonnenbrille) macht eine spassige Ansage, wir holpern ueber eine der bestausgebauten Strassen Kambodschas. Sie ist teilasphaltiert, schmal und so voller Schlagloecher, dass sie woanders hoechstens als Feldweg durchgehen wuerde. Nach wenigen Kilometern dann Stockholm-Syndrom: Wir und unsere Geiselnehmer gegen die Strasse, die nach 50 km zu einer roten Sandpiste wird. Tatsaechlich, eine Bruecke ist kaputt und muss umfahren werden. Unserem Fahrer gelingt das besser als dem LKW, der an der Boeschung aufgeschlaen ist und dessen Achse in der Luft haengt. Wir muessen aussteigen, waehrend unser Fahrer den Bus ueber die Boeschung wieder zurueck auf die Staubpiste katapultiert. Zeit fuer Erinnerungsfotos: Touristen knipsen den LKW, die kambodschanische Besatzung sitzt im Schatten Havaristen, raucht und winkt froehlich.
Roter Sand bis an den Horizont, gelegentlich Achtung-Minen-Schilder am Strassenrand. Wir kommen unserem Ziel nur langsam naeher, und es ist klar, dass wir es erst nach Einbruch der Dunkelheit erreichen werden. Damit wir in dem Guesthouse seiner Wahl absteigen. Ein letzer Stopp, dann die Ansage: "We will be in Siem Reap about 10 pm, and I can offer you a nice double room with warm shower, colour tv and fan for only 4 dollar!" Draussen wird es dunkel, besonders weit kann unser Fahrer wg des Staubes und dem Wackelkontakt der Scheinwerfer nicht sehen. Das Schlaglochgerumpel ist ohrenbetaeubend, vom Asia-Pop, den der Fahrer hoert, bleibt nur der chillige Basslauf uebrig, an den Strassenraendern sieht man wie Irrlichter die blauen Lichter der Moskitolampen und Fernseher.
4 Dollar pro Zimmer. 5 Dollar haben wir fuer die Fahrt von Bangkok nach Siem Reap bezahlt. Eine Nacht kann eigentlich nicht reichen, die Unkosten der Schlepper zu decken. Mal sehen, wie leicht wir aus dem Guesthouse wieder auschecken koennen...
Die dreihundert Kilometer von Bangkok zur Grenze haben wir noch komfortabel in einem Grossraumreisebus hinter uns gebracht. Das Getriebe am Ende, die AC war nur ein Heissluftgeblaese, an den Fenstern rosa Vorhaenge wie Feuerquallen. An der Grenze dann Umsteigen in einen Safaribus, zu Fuss durch die Grenze, Shuttle zur Wechselstube, bei dem der erste Guide Provision bekommt. Dann warten...
Unsere Gruppe ist dran. Rein in den Bus. Der Fahrer mit Tarnfarbenmuetze tritt abwechseln auf Gas und Hupe, seltener auch mal auf die Bremse. Unser Guide (Mallorcahelm, dadrueber Sonnenbrille) macht eine spassige Ansage, wir holpern ueber eine der bestausgebauten Strassen Kambodschas. Sie ist teilasphaltiert, schmal und so voller Schlagloecher, dass sie woanders hoechstens als Feldweg durchgehen wuerde. Nach wenigen Kilometern dann Stockholm-Syndrom: Wir und unsere Geiselnehmer gegen die Strasse, die nach 50 km zu einer roten Sandpiste wird. Tatsaechlich, eine Bruecke ist kaputt und muss umfahren werden. Unserem Fahrer gelingt das besser als dem LKW, der an der Boeschung aufgeschlaen ist und dessen Achse in der Luft haengt. Wir muessen aussteigen, waehrend unser Fahrer den Bus ueber die Boeschung wieder zurueck auf die Staubpiste katapultiert. Zeit fuer Erinnerungsfotos: Touristen knipsen den LKW, die kambodschanische Besatzung sitzt im Schatten Havaristen, raucht und winkt froehlich.
Roter Sand bis an den Horizont, gelegentlich Achtung-Minen-Schilder am Strassenrand. Wir kommen unserem Ziel nur langsam naeher, und es ist klar, dass wir es erst nach Einbruch der Dunkelheit erreichen werden. Damit wir in dem Guesthouse seiner Wahl absteigen. Ein letzer Stopp, dann die Ansage: "We will be in Siem Reap about 10 pm, and I can offer you a nice double room with warm shower, colour tv and fan for only 4 dollar!" Draussen wird es dunkel, besonders weit kann unser Fahrer wg des Staubes und dem Wackelkontakt der Scheinwerfer nicht sehen. Das Schlaglochgerumpel ist ohrenbetaeubend, vom Asia-Pop, den der Fahrer hoert, bleibt nur der chillige Basslauf uebrig, an den Strassenraendern sieht man wie Irrlichter die blauen Lichter der Moskitolampen und Fernseher.
4 Dollar pro Zimmer. 5 Dollar haben wir fuer die Fahrt von Bangkok nach Siem Reap bezahlt. Eine Nacht kann eigentlich nicht reichen, die Unkosten der Schlepper zu decken. Mal sehen, wie leicht wir aus dem Guesthouse wieder auschecken koennen...
Urlaub oder Überleben?
im gegenteil...
haben einen tag spaeter ausgecheckt, was etwas zaeh war, danach im smileys-guesthouse, das seinen namen verdient hat :)